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Pressemeldungen

Deshalb ertrinken in Hessen mehr Menschen als im Bundesschnitt

Veröffentlicht: 07.08.2020
Autor: Eric Passler

Beitrag der hessenschau.de

In Hessen ist die Zahl der Badetoten in den ersten sieben Monaten des Jahres entgegen dem Bundestrend gestiegen. Laut DLRG sind die Gründe vielfältig.

Die Zahl der Badetoten in Hessen ist gestiegen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres starben mindestens 18 Menschen, das waren vier mehr als im letzten Jahr, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte. Demnach kamen zwölf Menschen in Flüssen, fünf in Seen und einer in einem Bach ums Leben. "Unter den Opfern waren auch zwei Kinder", sagte der Präsident des hessischen DLRG-Landesverbands, Michael Hohmann.

Der Bundestrend ist für 2019 hingegen rückläufig. In ganz Deutschland starben in den ersten sieben Monaten mindestens 192 Menschen und damit 63 weniger als im Vorjahreszeitraum bei Badeunfällen. Sowohl bundesweit als auch in Hessen kamen zumeist Männer ums Leben. Sie seien oft leichtsinniger und spielten gerne mal den Helden, was dann leider allzu oft tragisch ende, erklärte Hohmann.

Ein Grund für den entgegengesetzten Trend in Hessen sieht der DLRG-Landeschef im hiesigen Sommer. So sei das Wetter in Hessen zuletzt deutlich besser gewesen als in Bayern oder an der Nordsee.

"Wie eine Autobahn"

Im Gespräch mit dem hr warnte Hohmann eindringlich davor, in Flüssen baden zu gehen. Und zwar nicht nur in den bekannten Verdächtigen, dem Rhein oder Main, sondern in gar keinen Flüssen: "Sie haben überall gefährliche Strömungen." Ein besonders tragischer Fälle ereignete sich im Juni am Rhein bei Trebur (Groß-Gerau). Dort starben eine Mutter und ihr Kind.

Der Rhein und der Main seien Bundeswasserstraßen. "Das ist wie eine Autobahn", sagte Hohmann. "Auf einer Autobahn geht auch niemand spazieren oder stellt daneben einen Sandkasten auf und lässt seine Kinder dort spielen." Die teils ohnehin starke Strömung werde durch die Schiffe noch verstärkt. Bei Badeseen riet Hohmann dazu, bewachte Stellen aufzusuchen. Dort könne im Falle des Falles sofort geholfen werden.

An einigen Stellen, wie im Bereich von Hafeneinfahrten oder Brücken auf Bundeswasserstraßen, ist das Baden jedoch nicht nur lebensgefährlich, sondern auch verboten. Wer dagegen verstößt, kann mit Bußgeldern bis zu 150 Euro geahndet werden.

Problem durch ausgefallene Schwimmkurse

Durch ausgefallene oder stark eingeschränkte Schwimmkurse sieht Hohmann auch künftig Gefahren für Badeunfälle. "Bei uns in Hessen hat es seit März keinen Kinderschwimmunterricht bei der DLRG gegeben", so der Präsident. Und in den Schulen sei das Schwimmen ebenfalls zumeist gestrichen worden. Das sei ein Jahrgang, der nicht richtig Schwimmen lernen konnte. "Das treibt mir wirklich Sorgenfalten ins Gesicht", so Hohmann.

Nach Angaben der Hessischen Wasserschutzpolizei könnten 80 Prozent aller Ertrinkungsfälle durch mehr Vorsicht verhindert werden.

Sendung: hr 1, 06.08.2020, 17.10 Uhr

Quelle: dpa/lhe, hessenschau.de

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